Der Aggertal-Radweg nach Lohmar
Eignung:
Streckenlänge: Je nach Variante und Startort bis 36 km, bis 265 Höhenmeter
Topographie: Bis Lohmar relativ flach, mit kleineren Steigungen zwischen Wahlscheid und Lohmar (eine steile 5 m lange Rampe an einer schmalen Aggerbrücke vor Donrath). Zwischen Rösrath und Overath teils heftige und lange Steigungen
Oberfläche: Asphalt bis Campingplatz Janssen. Dann bis Donrath teils Asphalt, teils Schotter mit einigen tieferen Schlaglöchern. Ab Lohmar Asphalt (Radweg entlang der Sülz). Einige Streckenabschnitte auf schwach befahrenen Landstraßen ohne Radweg (ab Rambrücken bis Overath). Die letzten zwei Kilometer auf der B55 ohne Radweg!
Einkehrmöglichkeiten: Gibt’s entlang der Strecke reichlich (Wahlscheid, Donrath). Erwähnt sei der Biergarten Aggerschlösschen (geöffnet unter der Woche ab 17:00 bei gutem Wetter, am Wochenende auch tagsüber). Zugang zum Biergarten barrierefrei, die Toiletten sind aber mit Rolli nicht befahrbar)
Overath: Pizzeria Da Nino (Terrasse barrierefrei, Lokal/Toiletten nur über Treppe erreichbar), Eisdiele am Steinhofplatz
Anreise per Bahn: Zum Ein- und Aussteigen ist Hilfe von Bahnangestellten notwendig. Deshalb bitte bei der Bahn im Voraus melden
Anreise mit Auto: 2 Rolliparkplatze sind vor dem Bahnhof Overath verfügbar. Diese sind jedoch meist von Fußgängern belegt. Wer die Tour erst in Wahlscheid beginnen möchte: Parkplätze gibt’s direkt an der Strecke an der Kirche in Wahlscheid. Diese sind zwar keine ausgewiesenen Rolli-Parkplätze. Da sie aber recht breit sind und am Wochenende meist frei, ist Ein- und Aussteigen mit Rolli dort problemlos.
Streckenbeschreibung:
Die Strecke bis Wahlscheid ist identisch mit der beschriebenen Tour „Von Overath nach Wahlscheid“. Am Biergarten Säemann in Wahlscheid (nur Sonntags geöffnet) folgen wir dem Straßenverlauf, bis wir auf die Wahlscheider Straße gelangen. Dort biegen wir links ab bis zur Kirche in Wahlscheid (alternativer Startort). An der Kirche biegt der Aggertalradweg rechts von der Wahlscheider Straße rechts ab (wir folgen dem Radwegschild rotes Fahrrad auf weißem Grund). Der Radweg führt hier unter der Bundesstraße B484 hindurch. Wir folgen dem Radweg, welcher kurz nach der Unterführung einen Linksknick macht, weiter entlang der Agger, bis wir auf die K39 treffen. Auf dieser biegen wir nach rechts ab über eine Holzbrücke über die Agger. Hier befindet sich linker Hand das Aggerschlösschen (Biergarten). Vorbei am Aggerschlösschen folgen wir dem Radweg durch das Naturschutzgebiet Aggertal, welches landschaftlich sehr reizvoll ist, bis zum Campingplatz Janssen. Der eigentliche Radweg führt von hier entlang der B484 nach Lohmar. Da wir diese Variante aber nicht besonders schön finden, biegen wir entgegen der Radwegbeschilderung nach dem Campingplatz rechts und nach einigen Metern wieder links ab und folgen dem asphaltierten Feldweg bis Höngesberg. Ab hier ist der Weg nicht mehr asphaltiert. Im Großen und Ganzen ist die Oberfläche zwar trotzdem recht passabel, allerdings gibt es einige wenige Stellen mit tieferen Schlaglöchern. Der Weg führt durch den romantischen Aggerwald, bis wir kurz vor Donrath die Agger erneut überqueren, diesmal auf einer schmalen Fußgängerbrücke. Da die Rampe an der Brücke recht steil ist (ca. 5 m lang), ist diese für Rollis unserer Ansicht nach nur mit Hilfe eines Fußgängers zu bewältigen.
In Donrath treffen wir auf den Dornheckenweg, welchem wir nach rechts durch das Wohngebiet folgen, bis die Straße auf die Kreuzung der B484/B507 trifft. Wir überqueren an der Fußgängerampel die B507. Wer möchte, kann jetzt dem Radweg geradeaus ins Zentrum von Lohmar folgen. Wir biegen nach rechts ab und folgen dem Radweg entlang der L288, welcher hier leicht ansteigt, um danach leicht abschüssig auf die Sülz zu treffen. Zwischen Sülz und Bundesstraße fahren wir auf dem Radweg weiter bis nach Rambrücken. Leider ist das Sülztal hier aufgrund der Bundesstraße nicht besonders schön. Deshalb überqueren wir nach Rambrücken die Bundesstraße und biegen scharf recht der Beschilderung „Honrath“ folgend auf die am Wochenende nicht stark befahrene Schönrather Straße ab. Diese führt zunächst steil bergan und stellt aufgrund der 12% Steigung für uns die Grenze des Machbaren dar. Hat man sich die ca. 2 km hochgekämpft, lohnt sich bei guter Fernsicht ein Blick zurück. Von der Höhe hat man einen tollen Ausblick über das Siebengebirge, die Stadt Köln und die Braunkohlegebiete im Kölner Westen.
Weiter geht’s auf der Schönrather Straße, vorbei an Oberschönrath und Wickuhl bis Honrath, wo wir links in Richtung Heiligenhaus auf die L84 abbiegen. Bis Heiligenhaus geht es ständig auf und ab. Je nach körperlichen Möglichkeiten ist dieser Abschnitt deshalb für Handbiker nur bedingt zu empfehlen. Ein elektrischer Hilfsantrieb ist hier eine große Hilfe.
Der Radweg entlang der L84 bis Heiligenhaus ist sehr schmal und in einem erbärmlichen Zustand. Wir nutzen hier deshalb die am Wochenende nicht besonders frequentierte Straße. Alternativ wäre es auch möglich, von Honrath direkt nach Agger hinunter ins Aggertal zu fahren. Hier trifft man wieder auf den Aggertal-Radweg und kann auf dem Radweg entlang der B484 zurück nach Overath fahren. Man spart sich so einige Höhenmeter zwischen Honrath und Heiligenhaus und die Abfahrt auf der B55 von Heiligenhaus nach Overath.
Im Kreisverkehr in Heiligenhaus nehmen wir die erste Ausfahrt und folgen 2 km der B55 bis nach Overath. Mit dem Handbike sind auf dieser Abfahrt durchaus Geschwindigkeits-Rekorde möglich (Vorsicht: am Ortseingang Overath befindet sich eine festinstallierte Radarfalle J).
Wer ein paar zusätzliche Höhenmeter nicht scheut und die B55 meiden möchte, kann in Heiligenhaus auch geradeaus über den Kreisverkehr fahren und über die Hohkeppeler und die Rappenhohner Straße hinunter nach Overath rollen.
In Overath angelangt folgen wir rechts der Probsteistraße und biegen nach 80 m direkt wieder links ab „An den Gärten“. Dieser folgen wir zurück zum Bahnhofsplatz.
Alternativen/Fazit:
Wer die komplette Strecke wie beschrieben fahren möchte, sollte sich der teilweise recht heftigen und langen Steigungen auf den letzten 12 km bewußt sein. 12% Steigung sind mit dem Handbike wirklich kein Pappenstiel. Allerdings läßt sich die Strecke wie beschrieben mannigfaltig variieren und so an die Vorlieben und Fähigkeiten des Einzelnen anpassen.
Neben den oben beschriebenen Varianten ist auch folgende Version denkbar: Start an der Kirche in Wahlscheid, Strecke folgen bis zur schmalen Aggerbrücke vor Donrath. Diese Variante bietet eine relativ flache Topographie und die landschaftlich reizvolle Fahrt durch das Naturschutzgebiet Aggertal. Zurück geht’s auf der gleichen Strecke. Diese Variante ist auch für Rollstuhlfahrer ohne Handbike oder Begleitung je nach Trainingszustand und Grad der Behinderung möglich. Allerdings sind die letzten 1.5 km vor der Aggerbrücke bei Donrath nicht asphaltiert.