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Transalp 2006

20.-26.8.2006

Oberstdorf – Locarno

407 km, 12405 hm, 6 Etappen

GPS-Daten zum Downloaden

Vorbereitung

Unsere diesjährige Transalp sollte uns auf den Spuren von Achim Zahn von Oberstdorf nach Locarno führen. Wir haben uns zu diesem Zweck Zahns Buch „Alpencross“ zugelegt. Dieses sollte uns bei der Planung helfen.

Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre ist unsere Ausrüstungsliste mittlerweile recht komplett und ausgereift. Da besonders die ersten drei Etappen anhand der technischen Daten recht anspruchsvoll zu werden versprachen, legte natürlich der eine oder andere eine kleine Trainingseinheit vor der Tour ein.

Im Voraus gebucht haben wir alle Unterkünfte, außer in Domaso und Locarno.

 

Die Crew

Wir waren, wie im letzen Jahr, wieder mit 5 Mann unterwegs. Leider musste Dirk dieses Jahr sein verbogenes Fußballer-Fahrwerk auskurieren. Als Rookie war dieses Jahr Tobias Heim (Seppl) dabei. Außerdem waren, wie letztes Jahr, wieder Gunther Frank, Andreas Kruse, Jürgen Wawer (Gonso) und ich, Gerd Wittmacher, mit von der Partie.


 

Anreise

Die Anreise war recht unspektakulär. Seppl fuhr mit Gunther und Gonso mit Andreas per PKW nach Obersdorf. Als ich ankam, saßen die Herren schon bei Sonnenschein im vorgebuchten Gästehaus Thomas auf dem Balkon und genossen ein kühles Getränk. Nach dem Einchecken ging’s noch ins Dorf, um für die notwendige Kohlenhydrat-Versorgung für den nächsten Tag zu sorgen. Die günstige Wetterprognose des Kellners für die nächsten Tage hellte zwar unsere Laune auf, erwies sich aber am nächsten Tag als wenig zutreffend…

Zurück im Gästehaus Thomas wagten wir noch ein Blick auf die Karten, welche Jürgen sorgfältig verpackt und nach Etappen sortiert hatte. 

 

1. Etappe, 20.8.2006, von Oberstdorf nach Nenzing

2484 m bergauf, 2732 m bergab, 85,0 km

Der Wecker klingelte um 7.00 Uhr. Wir wollten angesichts der langen ersten Etappe morgens keine Zeit vertrödeln. Der erste Blick aus dem Fenster bewies, dass der Kellner vom Vorabend kein besonders begabter Wetterfrosch war. Wahrscheinlich erhoffte er sich etwas Extra-Trinkgeld… Jedenfalls regnete es und der Blick auf die umliegenden Berge war Wolken verhangen. Egal – erst mal Frühstück, und das war wirklich erste Sahne.

Netterweise durften wir für die Dauer der Tour unsere drei PKWs in der Tiefgarage des Gästehauses parken – eine super Sache, nochmals vielen Dank! Überhaupt ist das Gästehaus Thomas ein toller Tipp für Radler – freundlich, sauber und bezahlbar!

Nachdem die Räder zusammengebaut und die Autos in der Tiefgarage geparkt waren, ging es dann um 08:30 bei kühlen 13°C und leichtem Nieselregen endlich los, zunächst gemächlich auf Straße ansteigend entlang der Breitach nach Rohrmoos. Dort beginnt eine Mautstraße, die nach Sibratsgfäll über die Grenze nach Österreich führt. Der Asphalt endet kurz nach Sibratsgfäll und eine Schotterpiste führt Richtung Stogger Sattel. Die Abfahrt nach Au ist recht unspektakulär, allerdings regnete es mittlerweile immer heftiger und das Thermometer zeigte mittlerweile schattige 11°C an. Egal, wir machen das alles ja nicht zum Spaß, und so ging’s weiter auf Schotterpiste Richtung Furka. An der eigentlich nicht bewirtschafteten Vorderen Kriegsbödenalpe haben wir uns vor dem mittlerweile heftigen Regen untergestellt und dabei wohl einen ziemlichen Radau veranstaltet. Jedenfalls hat uns eine freundliche ältere Dame gehört und uns aus lauter Mitleid einen heißen Tee gekocht. Trotzdem mussten wir natürlich weiter. Gonso hatte mittlerweile festgestellt, daß die neuen Goresocken wasserdicht waren und das eingedrungene Regenwasser perfekt davon abhielten, wieder ins Freie zu entweichen. Der Furka-Übergang auf ca. 1600 m war dann recht schnell erreicht. Mittlerweile hat der Regen etwas nachgelassen und auf der Abfahrt nach Fontanella (zunächst Schotter, dann Asphalt) linste sogar ab und zu die Sonne hervor. Weiter ging’s dann auf Asphalt über Sonntag, Blons und Thüringen nach Nenzing, wo wir gegen 17:00 nach ca. 8:20 Stunden Fahrzeit eintrafen. Im Voraus hatten wir schon 5 Betten im Gasthaus Rössle reserviert. Da wir zu faul waren, das Gasthaus noch mal zu verlassen, aßen wir hier auch zu Abend, nachdem wir Wäsche gewaschen hatten. Die Fahrräder sollte eigentlich der Chef des Hauses wegschließen. Das hat er wohl vergessen, und so standen unsere Bikes über Nacht unverschlossen vor dem Haus…

Nach einem passablen Abendessen zogen wir uns recht früh in unsere Betten zurück.

 

2. Etappe, 20.8.2006, von Nenzing nach Maienfeld

2957 m bergauf, 2965 m bergab, 55,9 km

Ich für meinen Teil habe eine ruhige Nacht verbracht. Manch anderer beklagte sich allerdings beim tollen Frühstück über die lauten Kirchenglocken, die wohl dem einen oder anderen die Nachtruhe versauten. Gonso verbrachte einen Großteil der Nacht in der Keramikabteilung und sah am Frühstückstisch dementsprechend Mitleid erregend aus.

Das eine oder andere Wehwehchen vom Vortag musste noch versorgt werden, und so beehrten wir erst mal die örtliche Apotheke. Seppl klagte über Knieschmerzen und ich musste ein paar Pflaster für wundgescheuerte Hautstellen besorgen. Dann ging’s aber gegen 09:00 Uhr endlich los, zunächst auf Asphalt, dann auf Piste zur Mattleralm. Es schien mittlerweile die Sonne. So gönnten wir uns auf der Mattleralm ein Apfelschorle und lauschten den Ausführungen des redseligen Wirtes über Architektur im Bregenzer Wald und die Herstellung von Schindeln.

Weiter ging’s zum Mattler Joch, zunächst auf Piste und die letzten paar Höhenmeter per pedes. Die Abfahrt nach Steg ist recht einfach und verläuft zunächst auf Schotter, dann auf Asphalt. In Steg angekommen, hielten wir erst mal Kriegsrat, da Jürgen die vergangene Nacht auf der Schüssel noch in den Knochen steckte. Er beschloss deshalb, auf der Straße hinunter ins Rheintal zu fahren und auf dem Radweg nach Maienfeld zu düsen.

Wir restlichen vier machten uns an die Auffahrt über die geschotterte Piste zum Bettlerjoch. Diese ist allerdings gegen Ende teilweise so steil, dass an Fahren für uns Durchschnittsradler streckenweise nicht zu denken war.

Auf dem Bettlerjoch befindet sich die Pfälzer Hütte. Zahn schlägt vor, hier zu übernachten, wir haben uns aber schon während der Planung dazu entschlossen, die zweite Etappe etwas zu verlängern, um den dritten Tag zu entschärfen und dem unkomfortablen Charme der Berghütte zu entgehen. Nach einer kurzen Stärkung machten wir uns deshalb auf zum Barthümel-Joch. Der Weg dorthin ist nur zu Fuß und das Fahrrad tragend zu bewältigen und außerdem teilweise etwas ausgesetzt. Ängstlichen Naturen fordert der Weg deshalb etwas Überwindung ab, schwierige Stellen sind allerdings mit Seilen gesichert. Am Joch angekommen glaubten wir, das Schlimmste überstanden zu haben. Der Weg zur Alm Ijes ist aber derart schlecht ausgeschildert, dass wir uns prompt verlaufen haben. Also zurück zum Joch und einen neuen Anlauf gestartet. Diesmal erwischten wir zwar den richtigen Weg, dieser ist aber bis zur Alm Ijes recht gefährlich, weil erstens fast unsichtbar und zweitens verblockt. Zum Glück war’s trocken… Mit diesem Abschnitt von der Pfälzer Hütte bis zur Alm haben wir uns satte 3 Stunden amüsiert… Eine recht idiotische Strecke.

Wie dem auch sei, noch ein kurzer Gegenanstieg und dann ging’s 1500 hm abwärts auf einer schmalen Fahrstraße, teils auf Schotter, später asphaltiert. Unterwegs nutzten wir den einen oder anderen Brunnen, um die heiß gebremsten Felgen zu kühlen. Endlich, um ca. 20:00 Uhr kamen wir nach etwa 11:30 Stunden Fahrzeit im Gasthaus Hirschen an, wo Gonso uns schon erwartete.

Duschen und Klamotten waschen in Rekordzeit war angesagt, weil die Küche im Hirschen ab 21:00 kalt bleibt. Wir haben’s gerade noch geschafft und ausgiebig gespeist. Mit dem Maienfelder Rotwein konnten wir uns aber nicht so recht anfreunden, deshalb haben wir uns gegen 22:30 in unsere Betten verkrochen.

3. Etappe, von Maienfeld nach Obermutten

2822 m bergauf, 1452 m bergab, 71,0 km

Die Rolle der Nachtruhestörung übernahm diesmal die nahe gelegene Bahnlinie, wovon ich aber wieder einmal nichts mitbekommen habe. Jürgen ging’s wieder deutlich besser, dafür machte Seppl’s Knie Ärger. Nach dem Frühstück also erst mal wieder zur Apotheke, vielleicht hilft ja ein anderes Sälbchen…

Von Maienfeld nach Vättis geht’s auf einer kleinen, fast unbefahrenen Straße. Diese führt dann weiter zum Kunkelspass, wo wir uns eine kleine Erfrischung in Form einer Apfelschorle oder Rivella gönnten.

Seppl’s Knieschmerzen wurden leider immer schlimmer. Nach der Abfahrt auf Asphalt nach Tamins entschloss er sich, in Thusis einen Arzt aufzusuchen und mit dem Postbus nach Obermutten zu fahren. Wir trennten uns deshalb in Realta, wo wir von der Straße abbogen, um über Scharans auf den Alten Schin Pfad zu gelangen. Der Alte Schin Pfad ist ein Highlight der Tour. Er führt durch dunkle Galerien und ist über weite Strecken in eine steile Felswand gehauen. Das Wetter meinte es heute auch gut mit uns, und so genossen wir die Strecke sehr. Leider liegt Obermutten auf der anderen Seite des Albula-Tales. Deshalb mussten wir 350 Höhenmeter auf einer schmalen Asphaltstraße bergab brettern. Unten angekommen gönnten wir uns in einer Kneipe noch eine Erfrischung und füllten unsere Wasserflaschen auf. Nach einem kurzen Blick in die beeindruckende Albula-Schlucht mussten wir ca. zwei Kilometer auf einer viel befahrenen Bundesstraße zum Abzweig nach Obermutten fahren. Auf der Bundesstraße ist auch ein langer Tunnel zu durchfahren. Es gibt dort allerdings einen recht schmalen Radweg. Direkt nach dem Tunnel geht’s dann auf die schmale, nicht asphaltierte Straße über Mutten nach Obermutten. Zahn behauptet, es wären 39 Kehren. Wir haben nicht nachgezählt, aber es waren recht viele. Auch nicht nachgezählt haben wir die Millionen lästiger Fliegen, die, angelockt durch die mittlerweile enorme Dunstglocke um unsere Rucksäcke, einen Lift nach oben suchten. Etliche mussten dieses Ansinnen mit dem Leben bezahlen. In Mutten überholte uns der kleine Postbus, in welchem Seppl saß. Seine Mission war offensichtlich erfolgreich und so trafen wir uns im Gasthaus Post in Obermutten ca. 30 Minuten später nach ca. 9:20 Stunden Fahrzeit. Seppl berichtete von sagenhaft hübschen Arzthelferinnen und so gab es spontan weitere Bewerber für eine Patella-Sehnen-Entzündung. Neben dem an sich schon schmerzlindernden Anblick der Amazonen verabreichte man Seppl dort noch zwei Spritzen.

Im Gasthaus Post hatten wir überflüssigerweise auch reserviert. Allerdings waren wir dort die einzigen Gäste und so konnte sich jeder von uns unter den über 50 Betten ein passendes aussuchen. Man hat uns auch sofort angeboten, unsere Klamotten zu waschen, was wir natürlich dankend annahmen.

Nach dem Duschen begaben wir uns in den Gastraum, wo wir vorzüglich speisten. Alles in allem ist das Gasthaus Post eine super Adresse für Biker. Gutes Essen, toller Service und saubere Betten, das alles für erschwingliches Geld. In der Schweiz ist das wahrlich keine Selbstverständlichkeit, wie wir noch erfahren sollten…

Müde ging’s gegen 22:00 Uhr ins Bett. Die Nacht verlief diesmal störungsfrei. 

 

4. Etappe, von Obermutten nach Juf

1378 m bergauf, 1115 m bergab, 43,5 km

Heute klingelte der Wecker etwas später. Angesichts der recht kurzen und einfachen Etappe verlängerten wir die Nachtruhe etwas, auch zur Freude der Wirtin. Nach ausgiebigem Frühstück hüpften wir in unsere frisch gewaschenen Radklamotten und los ging’s bei tollem Wetter, zunächst noch ein paar Höhenmeter aufwärts und dann auf einem kleinen Trial teils fahrend und teils schiebend nach Samest. Von dort aus hat man einen tollen Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Eine Schotterpiste führte uns hinab nach Zillis, und von dort auf Straße über Andeer nach Innerferrera und Avers nach Juf, dem höchst gelegenen Bergdorf der Schweiz. Da die Straße eine Sackgasse ist, ist sie nur sehr schwach befahren.

Im Gasthaus Edelweiß hatten wir zwei Zimmer reserviert. Als wir diese nach 4:30 Stunden Fahrzeit in Augenschein nahmen, glaubten wir zunächst an einen schlechten Scherz. Das Nebengebäude, in dem wir untergebracht waren, ist eine echte Bruchbude, ohne fließendes Wasser (Waschschüsseln waren allerdings vorhanden). Das Dorf hat außer der geographischen Höhe absolut nichts zu bieten und das Abendessen, das wir mangels Alternative auch im Edelweiß einnehmen mussten, war eher saumäßig. Da all dies auch noch teuer war, würden wir eine Übernachtung in Juf nicht empfehlen.

Wie dem auch sei, wir haben’s überlebt…

 

5. Etappe, von Juf nach Domaso

877 m bergauf, 2780 m bergab, 73,4 km

Das Frühstück war erwartungsgemäß armselig, und so waren wir froh, diesem Ort gegen 8:30 Uhr den Rücken kehren zu können und zunächst fahrend, dann schiebend und schließlich tragend Richtung Forcellina aufzubrechen. Leider nieselte es hier etwas und war mit 4°C auch recht schattig. Wir verweilten deshalb auf dem mit 2672 m ü. NN höchsten Punkt der Tour nicht sehr lange und machten uns recht fix auf die Abfahrt. Ein toller Singletrial, der allerdings für uns nur zu ca. 60% fahrbar war. Egal, nach ca. 700 Höhenmeter trafen wir auf eine Schotterpiste, welche uns bis nach Vicosoprano führte. Von dort aus schossen wir nach Chiavenna, wo wir das italienische Flair mit einem Kaffee an der Piazza begossen. Die dadurch vertrödelte Zeit sollten wir allerdings später noch bereuen. Als wir uns auf machten, die letzten 35 km gemütlich zum Comer See zu rollen, sahen wir dicke Regenwolken am Himmel. Wir gaben jetzt etwas Speed und versuchten uns im Windschatten fahren. Unser Kreisel war allerdings wenig organisiert und verdiente die Bezeichnung „belgisch“ nicht wirklich, sonder war eher chaotisch-sizilianischer Prägung, ähnlich des Feierabendverkehrs in Palermo. Trotz subjektiv enormer Geschwindigkeit haben wir es deshalb auch nicht geschafft, dem Regen zu entkommen. Als es etwas heftiger zu regnen begann, haben wir uns deshalb an einer Tankstelle untergestellt bis das Gröbste vorüber war.

Nach einer halben Stunde ging’s dann gemütlich weiter, wo wir uns im Hotel Europa einquartierten. Das Hotel ist ein passables Surfer-Domizil mit zugehörigem Campingplatz und direktem Zugang zum See.

Wir machten uns allerdings nach den Duschen und Klamottenwaschen auf in die City, um nach etwas Essbarem Ausschau zu halten. Ein Schuhverkäufer vom Typ Al Bundy, bei dem Gonso und Andreas neue Treter kauften, empfahl uns ein Restaurant direkt an der Straße. Teilweise neu besohlt machten wir uns dorthin auf. Da einige nicht nur an der Größe der Portionen, sondern auch an der Qualität der Nudeln etwas auszusetzen hatten, gönnten wir uns nach diesem Mahl noch einen zweiten Gang in einer Pizzeria direkt am See. Hier war Quantität und Qualität tadellos. Gegen 22:30 ging’s ab in die Falle.

 

6. Etappe, von Domaso nach Locarno

1887 m bergauf, 1885 m bergab, 78,4 km

Das Frühstück war ok und die Fahrrad-Latschen dank einer nächtlichen Spezialfüllung mit der quietsch rosanen Gazzetta dello Sport weitgehend trocken. Die Sonne schien auch wieder und so brachen wir um 9:20 Uhr zur letzten Etappe auf. Das Höhenprofil dieser Etappe verhieß einen langen Anstieg von annähernd 1800 Höhenmetern am Stück. Wir haben uns deshalb in Gravedona im Supermarkt noch mit Getränken eingedeckt, bevor der lange Anstieg begann. Allerdings ist die Steigung zunächst recht moderat und deshalb gut zu fahren. Auf ca. 900 m ü. NN beginnt eine Schotterpiste, die aber ebenfalls sehr gut zu fahren ist. Nur auf den letzten 100 hm wird’s teilweise recht steil und so haben wir hier alle teilweise geschoben, außer Seppl, dessen Knie mittlerweile wieder besser mitspielte.

Im Rifugio S. Jorio, wo Heidi höchstpersönlich, aber relativ schleppend bediente, stärkten wir uns noch mal für die bevorstehende Schiebepassage auf einem tollen Kammweg mit faszinierender Aussicht auf den Lago Maggiore. In den von Zahn angegebenen 20 Minuten ist diese Schiebepassage allerdings nicht zu schaffen. Wir sind sehr zügig gegangen und haben etwa eine Stunde dafür gebraucht. Danach folgte eine tolle Abfahrt auf Schotter, später auf Asphalt bis nach Bellinzona. Den letzten Gegenanstieg von ca. 150 hm haben wir uns gespart und sind direkt in Tal geschossen. Auf dem recht gut beschilderten Radweg ging’s dann bis nach Locarno, wo wir uns in einer Kneipe zur Feier der gelungenen Alpenüberquerung das eine oder andere Bierchen  gönnten.

Ein Hotel war danach recht fix gefunden. Nach dem Duschen und Umziehen gingen wir zum Essen und waren von der Qualität und vom Service sehr enttäuscht, zumal die Preise doch sehr stolz waren. Über diese Enttäuschung tröstete uns die eine oder andere Caipirinha (http://de.wikipedia.org/wiki/Caipirinha) hinweg.

 

Rückreise

Wie schon in den vergangenen Jahren gönnten wir uns den Luxus, uns per Shuttle abholen zu lassen. Wie immer haben wir uns wieder auf die Dienste von No-Limits-Sportreisen aus Rosenheim verlassen (www.no-limits-sportreisen.de) , der uns recht flott wieder zurück zu unseren Autos gebracht hat. Die Weiterfahrt per PKW verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Fazit:

Das war wieder eine tolle Tour mit eindrucksvollen Impressionen. Die auf dem Papier knackig wirkenden ersten drei Etappen sind durch den hohen Fahr-Anteil vom mäßig trainierten Freizeitbiker ohne größere Probleme zu schaffen. Die originale Etappeneinteilung halte ich jedoch für Freizeitbiker für nicht machbar, weil der Abstieg von der Pfälzer Hütte nach Maienfeld sehr zeitraubend ist und somit die Fahrt nach Obermutten schlicht aus Zeitgründen nicht hinhaut.

Die Übernachtung in Juf muss man sich nicht antun.

Die Ankunft in Locarno hat bei weitem nicht so viel Flair wie in Riva, weil Locarno erstens nicht so schön ist wie Riva und zweitens zumindest im schweizer Teil des Lago Maggiore der Nepp zuhause ist.

Der Abstieg vom Bartümeljoch zur Alm Ijes ist fürs Fahrrad schlicht ungeeignet. Sicher kann man es schaffen, aber Spaß macht das nicht. Vielleicht sollte man hier nach einer besseren Alternative schauen…

Highlights der Tour waren für mich der Alte Schin-Pfad, die Auffahrt nach und die Übernachtung in Obermutten und der Kamm-Weg vom Passo S. Jorino.

Mir hat es wieder so gut gefallen, dass ich schon an eine Tour im nächsten Jahr denke…

Die nackten Zahlen…

 

 

Unsere Übernachtungen

 

GPS-Daten

Leider habe ich im www keine passenden GPS-Daten gefunden. Deshalb habe ich mir die Daten vor der Tour selbst anhand gescannter und kalibrierter Wander-Karten erstellt, was zwar grundsätzlich einigermaßen funktionierte, aber in Detail doch recht unpräzise war. Die während der Tour aufgezeichneten Tracks sind natürlich viel präziser und können hier im Fugawi-Format runtergeladen werden. Auch das Google-Earth-Format stelle ich hier zur Verfügung. Für alle, die ein anderes Format wünschen, gibt es noch das GPX-Format. Mit NH-TopTrans, welches kostenlos unter www.norberthein.de/navigation/naviidx.htm von Netz geholt werden kann, lassen sich diese Files in fast alle gängigen Formate übersetzen.

Literatur

Zur Planung haben wir uns Achim Zahns Buch „Alpencross“ besorgt. Leider sind aber die Routenbeschreibungen darin recht unpräzise. Mehr als man unter

www.mountainbike-magazin.de/magischesdreieckteil1.24931.htm

für 2 Euro vom Netz holen kann, steht im Buch auch nicht. Es gibt von anderen Autoren deutlich bessere und gehaltvollere Bücher zum Thema.

Zur Planung im Vorfeld und zur Orientierung während der Tour haben wir uns folgende Karten besorgt:

  

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Stand: 10.11.14