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Dolomiten-Tour 2014

20.7. – 24.7.2014

Rund um das Sella-Massiv

225 km, 8915 hm, 5 Etappen

 

Lange haben wir gegrübelt, Strecken geplant und wieder verworfen, aber schlussendlich haben wir uns auch dieses Jahr wieder auf eine Tour geeinigt. Keine klassische Alpenüberquerung haben wir uns vorgenommen, sondern die Umrundung des Sella-Massivs. Der Charme dieser Rundtour-Variante ist, dass das lästige Shutteln zurück zu den Autos entfällt und wir so einen ganzen Tag eingespart haben, was unserem sowieso recht knappen Zeitbudget zu Gute kam.

Vier Mann haben sich dieses Jahr gefunden. Neben den üblichen Verdächtigen Gunther, Seppl und meiner Wenigkeit hat sich dieses Jahr Patrick getraut mitzufahren.

Am 20.7.2014 machten wir uns also auf nach Brixen, wo wir uns am Krankenhaus verabredet hatten. Eigentlich hatten wir gehofft, dort für die Dauer der Tour unsere Boliden parken zu können. Das Timing war nahezu perfekt, der Verkehr überschaubar und so trafen wir fast gleichzeitig am Treffpunkt ein. Gunther hatte unterwegs noch Seppl und Patrick aufgesammelt. Der Krankenhausparkplatz erwies sich allerdings wegen der dort veranschlagten Parkgebühren als ungeeignet für unser Vorhaben, weshalb wir im Mini-Konvoi durch die Stadt gurkten, um einen geeigneten Parkplatz zu finden. Leider fanden wir auch hier keine passende Parkmöglichkeit, also raus aus dem Kaff. Etwas außerhalb im Ortsteil „Löwenviertel“ wurden wir dann schnell fündig.

Mittlerweile war es schon 13:30 Uhr, und wir hatten ja noch eine kurze Etappe geplant. Also zackig in die Radleruniform, und los ging’s.

Sonntag, 20.7.2014, von Brixen zur Rastner Hütte, 24,5 km, 1477 hm bergauf, 199 hm bergab

Um 13:58 Uhr ging’s dann endlich los, nachdem wir uns passende Klamotten angezogen hatten. Patricks Equipment wurde noch begutachtet und für geeignet erachtet. Einzig an seinen etwas an Omas Nachttopf erinnernden Helm mussten wir uns im Laufe der Tour noch gewöhnen.

Bei angenehmen 25°C und dichter Bewölkung radelten wir los.  Zuerst galt es, die geplante Strecke zu finden. Das stellte sich trotz GPS als nicht ganz so trivial heraus, aber nachdem wir uns etwas durchgefragt hatten und durch den Hinterhof eines schicken, aber etwas deplaziert wirkenden Architekten-Beton-Bunkers geschlappt sind, waren wir endlich auf dem richtigen GPS Track angekommen. Der Weg führte auf teils asphaltierten, teils durchgehend fahrbaren, geschotterten Wirtschaftswegen stetig bergan zur Rastner Hütte. Um 18:30 Uhr hatten wir es dann geschafft. Die Räder verstauten wir im nahegelegenen Schuppen, wo schon ein paar Hi-Tech-Geschosse geparkt waren.

Die Rastner Hütte kannten wir bereits von früheren Touren und wussten deshalb, dass Halbpension dort der beste Deal ist, jedenfalls wenn man so verfressen ist wie wir das gewöhnlich sind.

Erst jedoch stand wie üblich Körper- und Klamottenpflege an. Danach wurde mächtig aufgetischt. Geboten wurden Hirschragout mit Nudeln, Putengeschnetzeltes mit Speckknödel und Kaiserschmarrn. Einen Schmarrn haben auch die hochwichtigen Biker-Kollegen und Kolleginnen an den Nachbartischen erzählt. Offenbar waren das die Besitzer der sündteuren Carbon-Flitzer, die wir im Radschuppen erspäht hatten. Die fast schon aufdringlichen Kontaktversuche haben wir aber erfolgreich ignoriert und uns stattdessen auf das Fläschchen Lagrein konzentriert, welches wir als Verdauungskatalysator anrollen ließen. Vielleicht waren die Mädels und Jungs am Berg schneller, aber wir haben es abends definitiv länger ausgehalten. Dabei hilft eben kein Carbon, sondern nur Kondition.

Montag, 21.7.2014, Rastner Hütte nach Prags am Wildsee, 48,5 km, 1872 hm bergauf, 2259 hm bergab

Und täglich grüßt das Murmeltier... Gunther hat sich am Frühstückstisch wieder mal über die nächtlichen Schnarchorgien seines Zimmergenossen beschwert. Diesmal hat es Patrick erwischt. Glücklicherweise waren die Biker-Snops vom Vorabend schon abgereist. Ansonsten war das Frühstück prächtig. Prächtig war das Wetter allerdings nicht. Es hatte die ganze Nacht geregnet und ganz aufgehört hatte es immer noch nicht. Demzufolge standen wieder schwerwiegende Entscheidungen an: Regenhose oder nicht? Regenjacke? Überschuhe?

Um 9:20 Uhr ging’s dann bei kühlen 14°C endlich los. Auf Schotter zunächst sanft, dann steiler werdend bergan. Mittlerweile regnete es nicht mehr und nach ein paar Höhenmetern haben wir zwei Radler aus der Ostzone aufgegabelt. Die Jungs hatten ein Problem mit ihrem Navi und fragten, ob wir sie mit zurück in die Zivilisation nehmen könnten. Wir hatten keine Einwände und so cruisten wir zu sechst auf einem gut fahrbaren Wirtschaftsweg hoch zur Elnhäuser Alm und von dort etwas auf und ab, auf den Spuren der Transalp-Challange, zur Wieseralm. Von dort ging es bei mittlerweile wieder stärker werdendem Regen zunächst auf schmalem Wirtschaftsweg, dann, immer breiter werdend und schließlich auf Asphalt fast 1000 Höhenmeter bergab nach Zwischenwasser und weiter leicht ansteigend entlang der Hauptstraße bis nach St. Vigil. Hier verabschiedeten wir uns von den beiden Zonis, die, zurück in der Zivilisation, versuchen wollten, ihr Navi-Problem zu lösen.

Wir radelten gleich weiter. Das nächste Ziel war das Kreuzjoch. Es regnete immer noch. Die Auffahrt zum Joch erfolgte zunächst auf Asphalt, dann auf einem Schotterweg, welcher mit zunehmender Höhe immer steiler wurde. Eine Pause am Joch zum Sammeln der Truppe haben wir nach ein paar Minuten abgebrochen, weil der Regen, die nassen Klamotten und die schattigen 7°C ein zum Pausieren recht unwirtliches Ambiente ergaben. Seppl war sowieso schon vorausgeschossen, mit der Mission, am Pragser Wildsee eine Bleibe für die Nacht klar zu machen. Gunther und ich hinterließen noch eine Wegmarkierung für Patrick und machten uns dann auch an die Abfahrt, bzw. den Abstieg, denn die ersten 300 hm waren per pedes zu bewältigen. Dann aber traf der Pfad auf einen gut fahrbaren Forstweg. Trotz des lausigen Wetters wurde das Fußgänger-Aufkommen merklich dichter, je mehr wir uns dem See näherten.

Direkt am See steht ein altes Kurhotel, dem man ansehen kann, dass es aus dem 19. Jahrhundert stammt. Man spürt noch den mondänen Flair, mit dem die Sommerfrischler damals empfangen wurden, trotz dem Sauwetter und der stinkenden, faulen Neufundländer-Töle, die vor dem Eingang vor sich hin gammelte.

Seppl hatte schon eingecheckt und zwei Zimmer mit tollem Seeblick klar gemacht. Die Räder durften wir in einem finstern Gang im Seitenflügel verstauen. Alte Zeitungen für die nassen Latschen gab’s auch reichlich. Dann erst mal Körper- und Klamotten gewaschen und zurück zur Rezeption. Leider war Patrick noch nicht eingetroffen und auch nicht mit modernen Kommunikationsmitteln zu erreichen. So nutzten wir die Zeit für ein oder zwei Radler und um uns über die unrühmlichen Zeiten in der Vergangenheit unseres Hotels zu informieren. Den an der Wand angebrachten Tafeln zufolge ließ der „Reichsführer-SS“ Heinrich Himmler seit Ende 1944 die prominentesten politischen Häftlinge des NS-Staats aus den deutschen Konzentrationslagern zunächst in das KZ Dachau und im April 1945 schließlich  ins Hotel Pragser Wildsee bringen. Die SS-Wachmannschaften hatten Befehl, die Gefangenen nicht lebend in Feindeshand geraten zu lassen. Durch das mutige Handeln des Wehrmachtsoffiziers Wichard von Alvensleben konnten die im Hotel Pragser Wildsee untergebrachten Gefangenen am 4. Mai 1945 von der US-Armee befreit werden.

Viel zu lesen gab es da, aber von Patrick immer noch keine Spur. Wir machten uns mittlerweile Sorgen, aber schließlich traf Patrick gerade noch pünktlich vor dem Abendessen ein.

Der Speisesaal hatte riesige Dimensionen, mit tollem Seeblick und einem etwas merkwürdigem Vorkriegs-Charme. Egal, das Essen war recht gut, und für ein oder zwei Gläschen Wein war auch noch Zeit, bevor die Kellner uns merken ließen, dass sie jetzt doch ganz gerne fürs Frühstück eindecken wollten.

Dienstag, 22.7.2014, vom Pragser Wildsee nach St Kassian, 48,2 km, 2066 hm bergauf, 1944 hm bergab

Das Plätschern, das wir die ganze Nacht vernommen und für heftigen Regen gehalten hatten, hatte seinen Ursprung im nahegelegenen Bach. Es war zwar bewölkt, aber trocken. Das Frühstück war ok. Patrick hatte sich für den heutigen Tag für Straße und ÖPNV entschieden. Gunther, Seppl und ich verweilten noch etwas am See zwecks Photo-Session, dann fuhren auch wir gegen 10:00 Uhr los. Zunächst auf einer schmalen Straße bergab nach Schmieden, wo wir, dem GPS folgend, auf einen Forstweg abbogen. Dieser war zunächst fahrbar, wurde dann aber so giftig steil, dass wir zeitweise schieben mussten. Die Strecke führte uns vorbei an der Rossalmhütte hoch zur Rossalm. Es war mittlerweile schwül geworden, und so schwitzten wir ordentlich. Gunther nutzte deshalb eine Viehtränke unter den verdutzten Blicken der anwesenden Rindviecher für ein Vollbad. Weiter ging’s schiebend und tragend, weil sehr verblockt, aber nahezu höhengleich zur Seekofelhütte, wo wir unsere Kohlenhydratspeicher mit ein paar Nudeln und Getränken wieder auffüllten. Mittlerweile war es schon 15:00 Uhr und wir machten uns etwas Sorgen über den heutigen Zeitplan. Die anschließende Abfahrt war mörderisch steil und brachte unsere Bremsen zum Glühen. Selbst ein Alpengaul, der offenbar dasselbe Ziel hatte wie wir, kämpfte mit mangelnder Traktion und der Hangabtriebskraft und  eine Fußgängergruppe konnte nur durch einen Sprung zur Seite vermeiden, von dem Tier umgenietet zu werden. Die komplette Abfahrt war aber trotzdem fahrbar. Unten angekommen füllten wir unsere Wasserflaschen in der  Pederü-Hütte auf, bevor wir uns an die Auffahrt zur Faneshütte machten. Die Strecke führt durch die landschaftlich sehr reizvolle Fanes und es gab viel zu Sehen. Sogar einen Steinadler konnten wir erblicken. An der großen Fanes-Alm mussten wir noch einen Stein aus Gunthers Umwerfer entfernen und machten uns dann an die wieder sehr steile Abfahrt nach Sciare. Mit qualmenden Bremsen kamen wir dort an und hofften, Patricks Rad irgendwo an einem geeigneten Gasthof ausmachen zu können. Leider hatten wir keinen Erfolg und auch Patricks Handy war wieder tot. So haben wir uns selbst auf die Suche nach einer Unterkunft gemacht, welche wir am Ortseingang von St Kassian auch fanden. Die nett anzuschauende Bedienung an der Bar des Ciassa Ai Pini erleichterte uns die Entscheidung, dort zu bleiben. Und schließlich erreichten wir auch Patrick, der wohl in Niederdorf recht lange auf einen Bus warten musste, aber dann ein paar Minuten später anrollte.

Die Jungs ließen noch die Sauna anheizen, ich verzog mich derweil in die Badewanne. Erfrischt stiefelten wir zurück in die Bar. Leider gab es im Ciassa Ai Pini keine Küche, und so mussten wir auswärts zu Abend essen. Die schnuckelige Bedienung organisierte ein Taxi zur vermeintlich nächstgelegen Pizzeria. Die Wartezeit überbrückten wir mit einem Bierchen. Das Taxi kam schneller als erwartet, deshalb musste Seppl sein Weizen auf Ex vernichten, was nicht nur die Bedienung beeindruckte. Der Kerl kann nicht nur schnell Radfahren...

Die Fahrt zur empfohlenen Pizzeria war eine gefühlte Weltreise, das Essen dort war aber sehr gut und der Kellner extrem bemüht. Mit dem Taxi ging’s dann zurück zum Hotel, wo wir uns noch ein Gute-Nacht-Schnäpschen gönnten, bevor wir uns um 1:30 Uhr in die Kojen verkrochen.

 

Mittwoch, 23.7.2014, von St Kassian nach St Ulrich, 52,9 km, 1863 hm bergauf, 2202 hm bergab

Um 8:30 trafen wir uns zum Frühstück. Das Aufstehen fiel heute leicht, weil sich endlich die Sonne blicken ließ. Seppl war allerdings trotzdem nicht ganz so gut gelaunt, weil er in der vergangenen Nacht sein Handy verloren hatte. Zwar konnten wir das gesuchte Teil nach einigen Telefonaten mit dem Taxiunternehmen lokalisieren, allerdings befand sich das Taxi, in dem das Telefon lag, momentan am Arsch der Welt. Seppl musste bis 11:00 Uhr warten, bis er das Handy in Stern abholen konnte. Da Stern nun gar nicht auf unserer Strecke lag, beschlossen wir uns für den Tag zu trennen. Gunther und ich fuhren auf der geplanten Strecke, Patrick und Seppl sammelten in Stern das Handy auf und fuhren dann hauptsächlich auf Straße nach St Ulrich.

Um 10:15 Uhr brachen Gunther und ich auf. Zuerst auf Straße, dann ca. 15 min Schieben auf steilem Trial, welcher dann aber auf eine Forststraße traf. Dieser folgten wir ca 400 hm fahrbar bergauf durch tolle Almwiesen und super Dolomiten-Panorama zum Rifugio Pralongia. Erst auf Schotter, dann auf einem schmalen Asphaltsträßchen bretterten wir hinunter nach Renaz. Nach kurzem Kriegsrat beschlossen wir entgegen unserem Plan die Straße nach Arraba und weiter aufs Pordoi-Joch zu nehmen. Auf der gut ausgebauten Fahrstraße tummelten sich viele Rennradler, mit denen man sich bombig duellieren konnte. An den meisten haben wir uns aber die Zähne ausgebissen. Nachdem wir das obligatorische Bild am Giro d’Italia Gedenkstein geschossen hatten, gönnten wir uns noch ein paar Spagetthi und Kaltgetränke in einer naheliegenden Touristenabzocke mit tollem Ausblick auf den Kirmes-Trubel auf dem Joch-Parkplatz. Der Kellner war auch eher von der lahmarschigen Sorte.

Zunächst auf der Hauptstraße fuhren wir hinunter Richtung Canazei, bogen aber an der Liftstation am Hotel Lupo Bianco rechts ab auf einen Wirtschaftsweg bergauf zum Sella-Joch. Der anfangs noch harmlose Weg wurde immer steiler und so mussten wir teilweise schieben.

Der Trubel auf dem Sella-Joch war noch extremer als auf dem Pordoi, deshalb verweilten wir dort nur kurz. Die Abfahrt nach St Ulrich war allerdings super. Auf einer ausgeschilderten Abfahrtsstrecke über Skipisten und Singletrials brezelten wir bei tollem Wetter fast ohne Pause ins Tal. Diesmal klappte verblüffenderweise die Handy-Kommunikation mit Patrick, der mit Seppl schon angekommen war und auch eine Unterkunft gefunden hatte. Seppl war nochmal zu einer Abendrunde aufgebrochen und Patrick entspannte sich im Liegestuhl in der Sonne vor dem Haus. Auch wir gönnten uns dort ein Kaltgetränk und nicht viel später traf auch Seppl ein.

Die Pizzeria in der Nähe kannten wir schon von früheren Touren und hatten deshalb schon bei der Ankunft einen Tisch für den Abend reserviert. Nach der üblichen Körperpflege machten wir uns auf den Weg dorthin. Das Essen war wie gewohnt sehr gut, und glücklicherweise blieb der vom Kellner für 19:30 Uhr angekündigte Regen aus. Gut gesättigt machten wir uns auf in die noble Innenstadt von St Ulrich. Ein Eis auf die Hand zum Nachtisch und eine Ausstellung von Schnitzereien waren für uns noch problemlos zu verdauen, die Installationen von Diego Perathoner, die wir uns danach noch anschauten, überforderten uns intellektuell aber deutlich, und so gönnten wir uns auf dem Rückweg nochmal einen Absacker in der Pizzeria.  

Donnerstag, 24.7.2014, von St Ulrich nach Brixen, 51,26 km, 1637 hm bergauf, 2311 hm bergab

Das Frühstück war recht übersichtlich, und am Himmel hingen dicke Wolken, die nichts Gutes erahnen ließen. Die ersten 1000 hm Auffahrt konnte man schon von der Haustüre unserer Unterkunft sehen. Auf der gegenüberliegenden Talseite wand sich der Weg hoch zur Saltner Schwaige. Der Einstieg zur Auffahrt war an der Talstation des Schrägaufzugs. Eigentlich wollte Patrick die ersten Höhenmeter mit eben diesem fahren, aber dann hat er es sich doch anders überlegt und ist mit uns hochgekurbelt. Der Weg ist komplett fahrbar und mündet oben in den Grödner Höhenweg, welcher sich in mäßigem Auf und Ab nahezu höhengleich bis zur Borgles-Hütte zieht. Die Hütte war brechend voll, aber wir haben noch einen Platz ergattert. In der Hütte haben wir uns mit Makkaroni und Getränken gestärkt, während es draußen anfing zu regnen.

Die Nässe machte die anschließende Trialabfahrt nicht leichter, und so lag unser Schiebeanteil für die ersten 400 Höhenmeter bei geschätzten 50 Prozent. Der Trial führte vorbei am Adolf-Munkel-Weg, wo wir uns wieder, weil wir das da immer machen, etwas verfahren haben. Dank GPS haben wir das aber schnell gemerkt und verloren  nur 30 Höhenmeter. Zurück auf dem richtigen Weg ging es weiter talwärts, jetzt aber fahrbar, nach St Magdalena. Von dort aus nahmen wir wie geplant den Forstweg entlang des Kofelbaches bergwärts zur Russisbrücke. Der Forstweg trifft dort auf die Straße, die uns zurück nach Brixen bringen sollte. Zunächst aber war Sammeln angesagt. Zu diesem Zweck haben wir an einer an der Straße gelegenen Kneipe angehalten und uns von der etwas an die Rocky Horror Picture Show erinnernden Bedienung Suppe und Getränke bringen lassen.

Vollzählig machten wir uns auf die Straßenabfahrt, wo es immerhin 1100 Höhenmeter zu vernichten galt. Pünktlich fing es dazu an, aus Eimer zu schütten, aber das trockene Auto war ja nicht weit. Die Autos waren schnell gefunden und standen unversehrt an Ort und Stelle. Schnell haben wir uns trockene Klamotten angezogen und beraten, was zu tun wäre.

Die Uhr zeigte erst 17:30 Uhr, und so beschlossen wir, uns direkt auf den Heimweg zu begeben. Ein abschließendes nobles Abendessen auf der Alpennordseite war aber noch drin, allerdings dieses Jahr ohne den traditionellen Caipirinha (http://de.wikipedia.org/wiki/Caipirinha). Dann verabschiedete ich mich von Gunther, Seppl und Patrick und fuhr zurück nach Ulm.

 

Fazit:

Ein Fazit fällt dieses Mal etwas schwer. Die Dolomiten sind natürlich nach wie vor eines der schönsten Bike-Reviere in den Alpen und das hat sich auch am 3ten und 4ten Tag bestätigt. Der zweite Tag litt unter dem lausigen Wetter, hätte aber ansonsten auch Potential. Aber irgendwie fehlt bei einer Rundtour wie dieser das „geschafft“-Erlebnis, das man erlebt, wenn man in Riva an der Hafenpromenade ein Finisher-Weizen trinkt.

 

Die nackten Zahlen

 

Das Höhenprofil:

 

Verwendete Karten

 

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Stand: 10.11.14